"Wehret den Anfängen!" - Gedenken an Bebo Wager

14. August 2017

SPD und AWO Augsburg erinnerten auf dem Westfriedhof an den Tod des am 12. August 1943 hingerichteten Bebo Wager.

Der Augsburger Bebo Wager war bis zu seinem Tod am 12. August 1943 einer der führenden Köpfe des sozialdemokratischen Widerstands. MdB Ulrike Bahr, Vorsitzende der Augsburger SPD, bezeichnete nach der Kranzniederlegung die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus als unverzichtbare Aufgabe, die Bebo Wager geschuldet sei. Deshalb sei auch das Gedenken an ihn aktueller denn je.

"Gerade im Hinblick auf junge Menschen ist es wichtig, sich immer wieder zu erinnern", sagte auch der AWO-Schwaben-Vorsitzende Dr. Heinz Münzenrieder. Vergessen und Leugnen würden auf lange Sicht den gesellschaftlichen Frieden gefährden.

Bebo Wager – Westfriedhof Augsburg
Bebo Wager – Westfriedhof Augsburg

Ulrike Bahr sagte:
"Aus deutscher Sicht gehört es zur Verantwortung für das eigene Land, dass wir uns mit unserer ganzen Geschichte auseinandersetzen. Dabei geht es nicht darum, sich persönlich für die Taten vorangegangener Generationen schuldig zu fühlen. Dennoch ist jede Generation aufs Neue gefordert, auf ihre eigene Weise dazu beizutragen, dass wir niemals einen Schlussstrich unter unsere Geschichte ziehen. Wir alle sind und bleiben in der Verantwortung, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamhass und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Das betrifft die große Politik genauso wie unseren Alltag. Dabei kann uns Bebo Wager ein Vorbild sein, dessen Überzeugungen und Einsatz bis heute nichts an Aktualität verloren haben. Es ist unsere historische und moralische Pflicht, jetzt und in Zukunft stets das Wort zu erheben, wenn es gegen rechte Umtriebe nötig ist:
Wehret allen Anfängen!"

Zum Gedenken an die hier ruhenden 235 KZ-Opfer – Westfriedhof Augsburg
Zum Gedenken an die hier ruhenden 235 KZ-Opfer – Westfriedhof Augsburg

Kleines Foto: Daniela Ziegler, AWO Schwaben

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