Einstimmigkeit im Westen Augsburgs auf der SPD-Stimmkreiskonferenz

16. Oktober 2012

Stefan Kiefer über Harald Güller: „Joker für wichtige Aufgaben“

Ein Fotofinish werde über den Ausgang der Landtagswahlen im Herbst nächsten Jahres entscheiden, das Prophezeit einer, dessen Nominierung alles andere als knapp war: Harald Güller. Der Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Augsburg-Stadt-West mit Gersthofen und Neusäß, dort wohnt er auch, erhielt ein einstimmiges Votum der Delegierten. „Ich hatte zwar keinen Gegenkandidaten, aber dass alle Stimmberechtigten mit Ja gestimmt haben, macht mich schon ein bisschen Stolz und bestätigt auch meine Arbeit im Landtag“, kommentierte der 49-Jährige sein gutes Ergebnis.

Stefan Kiefer übernahm als Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion die Begrüßung im Oberhauser Pfarrsaal St. Martin. Er bezeichnete Güller als wichtiges Bindeglied in den Landkreis hinein (er ist dort Vorsitzender der Kreistagsfraktion) und zum bayerischen Landtag, wo er das Amt des Parlamentarischen Geschäftsführers bekleidet. „Er ist ein Joker für wichtige Aufgaben“, so Kiefer und meinte damit zum Beispiel seine Tätigkeit im Landesbank-Untersuchungsausschuss.

Harald Güller betonte in seiner Vorstellungsrede die sozialdemokratischen Grundpfeiler: mehr Gerechtigkeit, mehr soziale Sicherheit. Gleichzeitig wies er auf den gewissenlosen Umgang der schwarz-gelben Regierung hin, die mit dem Landesbankskandal zehn Milliarden Euro in den Sand gesetzt hat. Man sei inzwischen schon beim einen milliardsten Euro allein an Zinsen. „Richtig helfen kann da nur ein Regierungswechsel“, appellierte Güller an die Delegierten, ihn in seiner Arbeit und dem Wahlkampf zu unterstützen. Die SPD wolle nicht mehr nur Bittsteller sein, sondern auf Augenhöhe verhandeln.

Als Parlamentarischer Geschäftsführer hatte Güller schon einige Begegnungen mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und lobte dessen Geradlinigkeit im Gegensatz zu „Drehhofer“, wie Horst Seehofer im Landtag gerufen werde. Christian Ude habe bereits gezeigt, dass er eine Großstadt hervorragend regieren könne und damit seine Qualifikation für das Amt des Ministerpräsidenten schon bewiesen. „Es wird ein harter Wahlkampf“, so Güller, der den Genossen im Saal das Ungleichgewicht vorrechnete, das allein schon die Finanzierung desselbigen bedeutet: zwei Millionen Euro wird die SPD ausgeben können, zwischen 30 und 36 Millionen die CSU.

Was der Politiker in seiner Vorstellungsrede aber auch betonte, ist die Nähe zu den Menschen – neben der Präsenz in sozialen Netzwerken – auch die persönliche Präsenz: „Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist unersetzlich“ motivierte er die Teilnehmer an der Konferenz, sich in den einzelnen Ortsvereinen zu engagieren.

Doch nicht nur Harald Güller stellte sich an diesem Abend zur Wahl, mit Volkmar Thumser wählten die Genossen einen ausgewiesenen Experten für Menschen mit Behinderung zu ihrem Kandidaten für den Bezirkstag. Der 53-jährige Richter erzählte in einer sehr persönlichen Rede von seiner Tochter mit Down-Syndrom und seinem Engagement in verschiedenen Bereichen der Behindertenarbeit. Jeder Mensch solle zum Gemeinwohl das beitragen dürfen, was er könne, jeder solle aber auch die Unterstützung bekommen, die er benötige. Eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft wünscht er sich für Menschen mit Behinderung. Das ist einer der Schwerpunkte seiner politischen Arbeit. Eine Empfehlung für den Stadtrat Christian Miller aus Gersthofen gaben die Delegierten für die Listenaufstellung zum Bezirk ab. Miller ist Referent für soziale Angelegenheiten und Senioren in der Ballonstadt und würde seine Erfahrungen in diesem Bereich gerne für ein Engagement im Bezirk nutzen.

Stimmkreiskonferenz Augsburg-West
v. l. Stefan Kiefer, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, Harald Güller, MdL und Landtagskandidat, Volkmar Thumser, Kandidat für den Bezirkstag, Manfred Klopf, Leiter der Stimmkreiskonferenz

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