Stadtregierung plant vorausschauend Wohnraum der Zukunft
Augsburg wächst in der Bevölkerungszahl stetig und weiteres Wachstum auf dem bisherigen Niveau wird prognostiziert. Aus Sicht der Stadtregierung wird es im Bereich Wohnen notwendig sein, in der Stadt weitere Flächen auszuweisen, um ausreichend attraktiven und bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können. Daher sei es langfristig nötig, Entwicklungspotenziale für die wachsende Stadt zu schaffen.
Ein gemeinsamer Antrag der drei Regierungsfraktionen sieht in Haunstetten-Südwest Flächen für ein neues Areal, das insbesondere durch die verlängerte Straßenbahnlinie 3 gut zu erschließen sei. „Hier sehen wir ein besonders hohes Potenzial für attraktiven Wohnraum – auch für sozialen Wohnungsbau“, so SPD-Fraktionschefin Margarete Heinrich. Der Anteil des sozialen Wohnungsbaus in dem Gebiet soll ungefähr 30 Prozent betragen. „Moderne gemeinschaftliche Wohnkonzepte für Senioren, Familien und Menschen mit Behinderung sind da auch zu berücksichtigen“, betont Heinrich. „Eine Durchmischung des Wohnens ist sicherzustellen, um den vorhandenen Strukturen Haunstettens gerecht zu werden und zugleich keine sozialen Brennpunkte von morgen zu schaffen.“
„Durch die Schaffung einer Süd-Nord-Achse für Fahrräder kann eine schnelle, direkte Anbindung in die Innenstadt eingerichtet werden“, ergänzt Martina Wild, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Den Grünen ist bei dem Projekt wichtig, „dass die Grünstrukturen des Areals hochwertig zu entwickeln sind und dabei Konzepte der Stadtökologie berücksichtigt werden“, sagt Martina Wild. Es biete sich zudem die einmalige Gelegenheit, Freiburger Erfahrungen mit dem Vauban-Quartier zu prüfen und eine Parzelle innerhalb des Areals für autofreies Wohnen zu entwickeln. „Es ist auch im Interesse der zukünftigen Bewohner, hohe Energiestandards umzusetzen und innovative gesamtheitliche Energie- und Grünkonzepte für das Areal zu entwickeln“, so Wild.
Es ist laut Antrag ein Areal zu entwickeln, das einen hohen Freizeitwert und die damit verbundene Aufenthaltsqualität aufweist. Dies ist zum einen durch soziale Stützpunkte zu gewährleisten und zum anderen durch großzügig geplante Grünflächen. Ein passgenaues Verkehrskonzept gehört dazu. „Schleichverkehr muss verhindert werden“, stellt Heinrich für die SPD klar. Die drei Fraktionsvorsitzenden sind sich einig, dass die Belange von Autoverkehr, Fahrradverkehr und ÖPNV und deren Vernetzung in die Planungen einfließen müssen.
Ein international ausgelobter Ideenwettbewerb sollte vor dem Bebauungsplan durch-geführt werden, um ein gutes städtebauliches Gesamtkonzept zu gewährleisten.
Circa 30.000 Menschen werden in einigen Jahren in dem neuen Gebiet leben. „Mit der bereits beschlossenen Verkehrsanbindung nach Königsbrunn bietet sich hier eine einzigartige Chance, ein zukunftsweisendes Wohngebiet zu entwickeln“, blicken Kränzle, Heinrich und Wild gemeinsam nach vorne.