Arbeitsbedingungen der Amazon-Beschäftigten in Graben

05. März 2013

MdB Heinz Paula fordert Aufklärung durch Ministerin

Nachdem Beschäftigte des Amazon-Logistikzentrums in Graben erneut den dort herrschenden immens hohen Leistungsdruck und Überwachungspraktiken beschrieben haben, fordert der Bundestagsabgeordnete Heinz Paula Bundearbeitsministerin Ursula von der Leyen zum Handeln auf: "Der Verdacht liegt nahe, dass die Praktiken von Amazon die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angreifen", heißt es in einem Schreiben an die Ministerin.

"Leider vermissen die Beteiligten bisher klare Aussagen der Bundesregierung zu den dargestellten Sachverhalten", schreibt Paula: "Ich bitte Sie um eine Prüfung der geschilderten Fälle und um eine zeitnahe Auskunft, wie Sie dieses Vorgehen beurteilen und ob Sie es für mit geltendem Recht vereinbar halten." Auch fordert Paula eine Klarstellung, welche gesetzlichen Regelungen nötig sind, "um die Position der Arbeitnehmer zu verbessern und humane Arbeitsbedingungen zu gewährleisten."

"Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass der zweifellos lobenswerte Beitrag, den Amazon für mehr Beschäftigung leistet, dazu führen darf, dass eine derart fragwürdige Mitarbeiterführung zugelassen wird", argumentiert der Abgeordnete. Für Paula geht es hierbei längst nicht mehr nur um eine Frage, die alleine Amazon betrifft: "Hier ist politisches Handeln unumgänglich, auch um den Eindruck der Betroffenen zu vermeiden, die Politik habe sie praktisch als Arbeitnehmer zweiter Klasse abgeschrieben."

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