Augsburger Erklärung zur Corona Pandemie

26. Januar 2022

Augsburger Erklärung

Das Bündnis für Menschenwürde in Augsburg und Schwaben hat die „Augsburger Erklärung“ ins Leben gerufen: Hier geht es zur Petition

Wir, Bürgerinnen und Bürger der Friedensstadt Augsburg,

gedenken der vielen Menschen, die in den letzten fast zwei Jahren an Corona verstorben sind oder die durch die Überbelegung von Intensivstationen nicht oder zu spät behandelt wurden,

der Menschen, die in Alten- und Pflegeheimen am Virus oder – durch die scharfen Besuchsregeln – an Vereinsamung gestorben sind. Viele Menschen leiden nach der Erkrankung unter Long-Covid und spüren die Folgen der Erkrankung langfristig. Auch an jene Menschen denken wir, die durch die angespannte Situation psychisch erkrankt sind und manchmal keinen anderen Weg für sich finden als den Suizid.

danken den vielen Menschen, die in dieser Zeit aufopferungsvoll und gewissenhaft in den Krankenhäusern, Rettungsdiensten, in den Pflegeeinrichtungen und anderen sozialen Diensten ihre Arbeit verrichten.

Anerkennung muss sichtbar werden. Wir sind dankbar für die kreative Arbeit unter diesen Bedingungen, die unsere Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas und Kindergärten, unsere Lehrerinnen und Lehrer an ihren Schulen leisten, auch an den Hochschulen.

Wir sagen Danke an die Wissenschaft, die uns begleitet und informiert. Wissenschaftlicher Diskurs ist die Antwort auf Verschwörungstheorien.

Unser Dank geht auch an die Ordnungskräfte in dieser Stadt. Liebe Polizistinnen und Polizisten, liebe Ordnungsdienste, eure Arbeit ist wichtig.

Danke auch an den Einzelhandel, die Gastronomie und die Kreativwirtschaft, die unter Coronabedingungen ihre Auflagen erfüllen. Unsere Stadtgesellschaft sollte euch nicht vergessen.

Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Kulturschaffenden, die durch Schließungen und Einschränkungen besonders betroffen sind. Unsere Gesellschaft sollte es gebührend honorieren. Sie haben es verdient.

respektieren andere Meinungen. Auch dem Impfen gegenüber. Angemeldete Demonstrationen sind ein demokratisches Grundrecht, das über Jahrhunderte auch in Augsburg erkämpft wurde.

Unangemeldete „Spaziergänge“ sind jedoch nicht legal. Es gibt manches an der aktuellen Corona-Politik zu kritisieren. Dafür gibt es aber andere, demokratische Wege.

sorgen uns um Veranstaltungen, die zur Spaltung aufrufen. Wir treten jenen entgegen, die Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter beschimpfen und angreifen, die mit Verschwörungserzählungen auf Plakaten und in Videos den demokratischen Rechtsstaat in Frage stellen. Die offen gegen unsere freiheitliche Ordnung agieren. Rechtsextremistischen und identitären Parolen läuft man/frau nicht hinterher.

freuen uns auf eine Normalität, die uns Treffen mit Freundinnen und Freunden im Restaurant, Theater, Kino oder Konzerte ermöglicht, wir freuen uns auf Sportveranstaltungen und Sport in den Vereinen, Kindergeburtstage und so vieles mehr, was wir gerade vermissen.

ergreifen deshalb jetzt das Wort. Unsere Friedensstadt Augsburg hat schon schlimmere Zeiten erlebt. Aber wenn wir solidarisch sind und erkennen, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo sie die Freiheit des anderen begrenzt, eröffnet sich uns der Weg, möglichst schnell aus der Pandemie herauszukommen.

Erstunterzeichner-/in:

  • Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben e. V.

  • Oberbürgermeisterin Eva Weber

  • MdB Claudia Roth

  • MdB Dr. Volker Ullrich

  • MdB Ulrike Bahr

(weitere Erstunterzeichner*innen werden ergänzt.)

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