Im März finden traditionell viele Veranstaltungen rund um das Thema Gleichstellung von Männern und Frauen statt. Diese Reihe startete dieses Jahr gleich am 1. März mit dem „Equal-Care-Day“.
„Der Tag soll darauf aufmerksam machen, dass sich meistens Frauen um Arbeiten wie Haushalt und Pflege von Kindern oder Angehörigen kümmern. Diese Arbeit ist für viele selbstverständlich und deshalb sozusagen unsichtbar. Daher findet der Equal-Care-Day eigentlich am 29. Februar statt, der auch nur alle vier Jahre Beachtung findet. Das passt außerdem sehr gut, weil 80 Prozent der häuslichen Sorgearbeit von Frauen übernommen wird – also viermal so viel wie von Männern. Wieso aber ist das ein Problem? Zum einen ist Pflegearbeit sehr anstrengend und gerne auch mal belastend. Also wäre es doch nur gerecht, diese Last besser zu verteilen. Nicht zuletzt hat das auch Auswirkungen auf die Rente von Frauen, die ein geringeres Einkommen und dadurch auch im Alter weniger Rente haben“, erklärt dazu die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr.
Gleiche Arbeit, gleicher Lohn!
Apropos geringeres Einkommen: Selbst wenn Frauen genauso viel arbeiten wie Männer, verdienen sie im Schnitt trotzdem weniger. Deshalb gibt es den sog. „Equal-Pay-Day“. Dieser markiert immer den Tag, bis zu dem Frauen länger arbeiten müssten, um genauso viel wie ein Mann zu verdienen. In diesem Jahr ist es der 7. März 2023. Bahr betont: „Da Frauen 2022 insgesamt 18 Prozent weniger verdient haben, hätten sie prinzipiell bis zum 7. März weiterarbeiten müssen. Die Gründe sind vielfältig. Wie schon beschrieben kümmern sich Frauen mehr um Haushalt und Familie. Außerdem ergreifen sie oft soziale Berufe, die leider in der Regel schlechter bezahlt werden. Und nicht zuletzt werden Frauen oft tatsächlich schlechter bezahlt, wenn sie exakt denselben Job haben wie ein männlicher Kollege. Diese „bereinigte Lohnlücke“ liegt immerhin bei sechs Prozent! Das kann doch nicht gerecht sein.“
Was können wir tun?
Daher fordert die Bundestagsabgeordnete dazu auf, gemeinsam als Gesellschaft immer wieder auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und etwas dagegen tun. Dazu eignet sich zum Beispiel der 8. März, an dem der Internationale Frauentag gefeiert wird. Aber auch die Politik kann etwas dazu beitragen. Als Vorsitzende des Familienausschusses fasst Bahr die umgesetzten SPD-Maßnahmen und weiteren Pläne der Koalition wie folgt zusammen:
„Wir schützen Frauen besser vor Gewalt – in jeglicher Beziehung: präventiv, beratend, juristisch, mit Notrufnummern rund um die Uhr und in Frauenhäusern.
Wir greifen ihnen in Notsituationen besser unter die Arme – zum Beispiel, wenn sie vor einer Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung stehen.
Mit dem Ausbau des sog. Entgelttransparenzgesetzes wollen wir gegen die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in den Betrieben vorgehen.
Wir prüfen neue Gesetze und Vorgaben besser auf ihre Auswirkungen auf die Gleichstellung. („Gleichstellungscheck“)
Wir wollen beide (!) Partner nach der Geburt eines Kindes besser in die Elternzeit integrieren (Erweiterung des Mutterschutzgesetzes) sowie pflegende Angehörige (sehr oft Frauen) mit Flexibilität und Lohnersatzleistung unterstützen.
Und: Wir wollen mehr Frauen in der Politik! (Parität)“