Die SPD Augsburg wendet sich gegen die Übernahme des Brechthauses durch die Regio Augsburg Tourismus GmbH. Notwendige Maßnahmen sind ureigenste Aufgabe der Stadt und seiner Bürger. Die Geburtsstätte des Dichters Brecht, wie auch jede Veranstaltungsreihe über ihn darf kein „Produkt im Portfolio“ einer Marketinggesellschaft werden, an die die Stadt und die ihr angrenzenden Landkreise Anteil haben. Notwendige Investitionen und inhaltliche Ausrichtungen des Hauses sind von der Stadt in ihrer kulturpolitischen Verantwortung zu leisten. Es ist bedauerlich, dass dies der gegenwärtige Kulturreferent nicht zu leisten im Stande war.
Leider, so begründet Dr. Stefan Kiefer, der Fraktionsvorsitzendeder SPD, ist die derzeitige Regierung mit dem Erbe Brecht nicht recht weitergekommen: Die vielen Galas erzeugten viel Show, aber nach deren Ende bleibt ein armselige Gasse in der Altstadt übrig. Die SPD fordert eine Brechtmeile in Augsburg, die ganzjährig seine Literatur, sowie sein langjähriges Leben und Wirken in dieser Stadt erfahrbar macht.
Bereits zum Amtsantritt 2008 war der bauliche Zustand des Brechthauses wie auch das Konzept der Ausstellung veraltet - die Besucherzahlen lagen bei etwa 5000. Leider ist dem Referenten nichts anderes eingefallen, als die Eintrittspreise von EUR 3,50 auf EUR 2,50 zu senken – in der Hoffnung, die Besucherzahlen würden steigen. Heute hat sich die Zahl indes nicht wesentlich verändert.
Für eine Neupositionierung verlangt die Regio von der Stadt einmalig EUR 85.000 (technische Aktualisierung, Produktgestaltung, Marketing), sowie die bislang laufenden Kosten von EUR 50.000, wodurch offenbar auch die Personalkosten auf die Regio übergehen sollen.
Die SPD ist überrascht von diesem sehr weitreichenden Vorschlag. Die Verantwortung für das Brechthaus wurde bislang durch den vormaligen Leiter der Staats- und Stadtbibliothek ausgeübt und übernahm der Inhaber der dort beheimaten städtischen Brecht-Forschungsstelle, Herr Dr. Jürgen Hillesheim.