Die Friedenstafel der Stadt Augsburg darf und soll politisch sein

09. August 2018

Die SPD Fraktion des Augsburger Rathauses zeigt sich erstaunt über die Berichterstattung der gestrigen Friedenstafel. Hier war vom Missbrauch der Friedenstafel die Rede und, dass die Stadt(regierung) den Auftritt von Claus-Peter Reisch, Kapitän der "Lifeline", kritisiere.

„Wir sind sehr erstaunt über die Aussagen von Frau Weber. Wir sind als Koalitionspartner ebenfalls Teil der Stadtregierung und begrüßen den Redebeitrag des Seenotrettungs-Kapitäns. Auch können wir die These, dass für politische Themen kein Platz an der Friedenstafel sei, nicht unterstützen. Frieden kann niemals unpolitisch sein. Zumal der Religionsfrieden in Augsburg sehr wohl als geschichtliches Ergebnis der Politik des zweiten Standes zusehen ist.“, so Anna Rasehorn, Stadträtin der SPD-Fraktion.

Margarete Heinrich, Fraktionsvorsitzende, pflichtet bei: „Wo, wenn nicht bei der Friedenstafel soll denn über Frieden gesprochen werden? Wir können sicher und friedlich in Augsburg leben; leider ist die Welt für viele kein sicherer Ort. Millionen Menschen müssen aufgrund von Krieg, Verfolgung und Katastrophen von Zuhause fliehen. Niemand flieht freiwillig. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und Solidarität, Menschen zu retten, die zu ertrinken drohen. Die Würde jedes Menschen ist unantastbar, das betrifft auch jeden Menschen, der in einem Boot sitzt und versucht, Europa zu erreichen. Bis eine europäische Lösung mit allen Beteiligten vereinbart ist, ist es dringend geboten, die Seenotrettung im Mittelmeer wieder zu ermöglichen und die Aufnahme der geretteten Menschen zu sichern. Menschen wie Claus-Peter Reisch, Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline" gehören geehrt statt, wie jetzt in Malta, angeklagt zu werden. Daher hat ihn die BayernSPD zu Recht mit dem Europapreis ausgezeichnet und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er zu uns auf der Friedenstafel gesprochen hat.“ Florian Freund, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Augsburg soll ein sicherer Hafen werden und wir wollen unseren Beitrag zu diese Forderung leisten! Wir haben daher den Antrag an den Oberbürgermeister gestellt, dass sich die Stadt Augsburg an der Initiative der Städte Köln, Bonn, Düsseldorf, Potsdam und Regensburg zur Aufnahme von aus Seenot geretteter Flüchtlinge beteiligen soll. Der Oberbürgermeister wird gebeten, wie die Oberbürgermeister aus den genannten Städten einen entsprechenden Brief an die Bundeskanzlerin zu adressieren.“

Teilen