Die SPD will kein Betreuungsgeld!

18. April 2012

Familien brauchen heute eine gute Kinderbetreuung

100 Euro für jedes Kind unter drei Jahren – für Familien wäre das Geld, das sie gut gebrauchen können. Das bestreiten die drei SPD-Politiker Heinz Paula (Bundestag), Dr. Linus Förster und Harald Güller (beide Landtag) keineswegs. Doch weisen sie auf die Nachteile hin, die mit dem Betreuungsgeld verbunden sind und die die Vorteile deutlich übertreffen. Es verhindert, dass Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien möglichst früh gefördert werden und führt dazu, dass Geld für den dringend nötigen Kindertagesstätten-Ausbau fehlt.

Das Betreuungsgeld hält Frauen von der Rückkehr ins Berufsleben ab, was langfristig äußerst negative Auswirkungen auf ihre Rente hat. Die Kosten für die sogenannte „Fernhalteprämie“ sind momentan schwer kalkulierbar, die Angaben der Bundesregierung (400 Millionen Euro für 2013 und 1,2 Milliarden Euro für 2014) werden von Experten als viel zu niedrig eingeschätzt. Sie rechnen schon im kommenden Jahr mit knapp zwei Milliarden Euro. Natürlich sehen die drei bayerischen SPD-Politiker auch die wertvolle Erziehungsaufgabe, die Mütter zu Hause leisten, doch bei der Abwägung der Argumente spricht wenig für das sogar in der CSU umstrittene Betreuungsgeld. „Mit zwei Milliarden Euro könnten 200.000 Kita-Plätze geschaffen werden“, rechnen sie vor und es können sich heute immer weniger Frauen leisten, zu Hause auf ihren Nachwuchs aufzupassen. Erstens ist die klassische Familie mit Vater, Mutter und Kind heute nicht mehr Standard und oft reicht der Alleinverdiener in der Familie nicht mehr aus. Deshalb rufen Paula, Förster und Güller zusammen mit der BayernSPD zur Teilnahme an einer Massenpetition auf. Darin werden bayerischer Landtag und Staatsregierung aufgefordert, den Ausbau der Kinderbetreuung massiv voranzutreiben und sich im Bundesrat gegen die Einführung des Betreuungsgeldes einzusetzen. Die Petition kann online http://petition.bayernspd.de unterzeichnet werden, es liegen auch Unterschriftenlisten in den Büros der drei Abgeordneten, Schaezlerstraße 13 in Augsburg, aus. Dort kann man bis Freitag, 29. Juni, von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15 Uhr unterschreiben.

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