SPD zur Augsburger Verkehrspolitik:
Mobilitätsdrehscheibe, Schüler- und Sozialticket
Die SPD-Stadtratsfraktion hat heute anlässlich eines Pressegesprächs zu aktuellen verkehrspolitischen Themen Stellung bezogen. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Stefan Kiefer und der verkehrspolitische Sprecher, Stefan Quarg äußerten sich zu "Königsplatz", "Bürgerbegehren zur "Linie 5" und "Sozialticket/Schülerticket im Öffentlichen Nahverkehr".
Königsplatz:
Die SPD freut sich über die Fertigstellung des Königsplatzes (Stefan Kiefer: „Augsburg ist beim Öffentlichen Nahverkehr von der 3. In die 1. Liga aufgestiegen“), der eine maßgebliche Voraussetzung zum Umbau des Hauptbahnhofs im Rahmen des Projektes „Mobilitätsdrehscheibe“ ist. Sie begrüßt, dass auch frühere Kritiker des Kö-Umbaus, allen voran der amtierende Oberbürgermeister, sich heute klar zur Bedeutung des Platzes als Knoten des Tram- und Busverkehrsbekennen. 2008 hatten sie noch von einem zu erwartenden "Gleissalat" gewarnt und die Neuanlage des Parks mit dem Spruch „Bäume statt Pflaster“ angeprangert. Der jetzige neue Platz mit den großzügigen Haltestellen und dem ausgelichteten Kö-Park - ganz, wie auch die Vorgängerplanung beinhaltete - beweisen, dass die damaligen Einwände der CSU blanker Unsinn waren.
Sorge bereitet der SPD das gestiegene Verkehrsaufkommen am „Graben“, in der Stettenstraße und in der Schertlinstraße, wo die Bewohner einer erheblichen zusätzlichen Belastung ausgesetzt sind. „Es zeigt sich, dass der Verkehr nicht weniger wird, wie das die Stadtregierung behauptet, sondern dass sich die Ströme einfach verlagern – zu Lasten benachbarter Straßen.“ Das wird die SPD nicht hinnehmen und scheut sich nicht, Nachbesserungen am neuen Verkehrskonzept anzumahnen: „Es bleibt abzuwarten, wie die Verkehrsströme nach einer Eingewöhnungsphase aussehen. Dann muss im Rahmen eines ganzheitlichen Entwicklungskonzeptes gehandelt werden. Der Umbau war zu teuer, um jetzt weite Teile der Stadt im Stau stehen zu lassen.“, so Stefan Kiefer.
Bürgerbegehren zu Linie 5:
Die SPD fordert die Stadtregierung auf, endlich in den echten Dialog mit den Anwohnern im Thelottviertel einzutreten, um für die Linie 5 zu werben: „Sinnlose Trassenvarianten wie die Hörbrotstraße, die nur Ängste erzeugen, gehörten vom Tisch. Befürchtungen der Bürger, dass das Thelottviettel in Zukunft zu einem westlichen Bahnhofsvorplatz mit Parkplatz-Chaos werden könnte, müssen ernst genommen werden", so Kiefer. „Die SPD steht zum Bahnhofstunnel und sieht gerade für das Thelottviertel einen enormen Vorteil in der besseren Bahnhofsanbindung“, so Stefan Kiefer. Stefan Quarg erinnert daran, dass der Bau der Linie 5 Teil des Projektes Mobilitätsdrehscheibe ist, dass ohne die Linie Zuschüsse von der Stadt zurückgezahlt werden müssten. "Wir müssen aber auch die Sorgen der Thelottviertler vor einem verkehrsumtosten Bahnhofsvorplatz West ernst nehmen. Deshalb beantragt die SPD ein Konzept für den ruhenden- und den Durchgangsverkehr im Viertel."
Sozialticket/Schülerticket im Öffentlichen Nahverkehr:
Die SPD fordert vom AVV Rückendeckung beim Ziel der Stadt, ein ermäßigtes Sozialticket für ärmere Stadtbewohner und ein verbilligtes Schülerticket einzuführen. Die heutigen Preise für Benutzer des ÖPNV in der Stadt sind nicht akzeptabel, wenn man sie mit den Nutzern im Gesamtraum des AVV vergleicht. Für eine Familie mit mehreren schulpflichtigen Kindern sind z. B. mehrere Schülertickets zu je 43 Euro allein für den Schulweg nicht angemessen, „Hier muss nachverhandelt werden, gegebenenfalls gehört auch einmal grundsätzlich die Frage nach den Kompetenzen des AVV für den Stadtverkehr in Frage gestellt“, so Stefan Kiefer.