Die Bewahrung der Lebensräume von Insekten und Vögeln auch in städtischen und dichter besiedelten Lagen ist die Zielsetzung eines Antrags der SPD-Stadtratsfraktion. Mit ihrem Antrag hat die SPD-Stadtratsfraktion die Verwaltung beauftragt, einen Vorschlag auszuarbeiten, wie auch im städtischen Raum eine vielfältige und artgerechte Begrünung von Gärten und Vorgärten sichergestellt werden kann.
Margarete Heinrich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die Zahl der insektenfressenden Vögel ist in den letzten 25 Jahren europaweit deutlich zurückgegangen. Dies ist nicht nur auf das Insektensterben, sondern auch auf die Veränderungen der Agrar- und Gartenlandschaften zurückzuführen. Das Volksbegehren „Artenvielfalt“ war ein riesen Erfolg. Rund 1, 8 Millionen Menschen haben hierfür ihre Unterschrift geleistet. Zwischenzeitlich hat die bayerische Staatsregierung verkündet, das Volksbegehren 1:1 umzusetzen. Nun geht es an die Umsetzung von Maßnahmen.“
Augsburg ist gefordert einen Beitrag zu leisten
„Artenschutz ist eine Aufgabe nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch der Gemeinden und der Bürgerinnen und Bürger. Auch die Augsburgerinnen und Augsburger sind gefordert, einen Beitrag zu leisten. In einem reinen ausgeräumten Steingarten finden weder Vögel noch Insekten eine Heimat. Die Stadt Augsburg muss daher darauf hinwirken, dass der natürliche Lebensraum nicht verloren geht und darauf drängen, dass die Vorgärten mit einem „standortgerechtem Grün“ dauerhaft bepflanzt werden,“ betont Heinrich.
Der SPD geht es dabei nicht um Bevormundung, sondern darum, ein Bewusstsein zu schaffen. „Bei manchen Gärten wäre man ja froh um die früher oft gescholtene Thuja-Hecke“, erklärt SPD-Fraktionschef Florian Freund. „Grüne Sträucher werden durch Sichtschutzzäune aus Metall oder Kunststoff ersetzt, in manchen Gärten wurde sogar schon Kunstrasen verlegt“, so Freund weiter. Was für den einzelnen eine Arbeitserleichterung bedeute, habe Konsequenzen für die Lebensräume von Vögeln und Insekten, die von den Eigentümern oft nicht bedacht werden. „Das wollen wir ändern“, so Freund.