SPD zum schwachen Abschneiden des OB-Kandidaten der CSU, Dr. Kurt Gribl, bei seiner Nominierung
Die Nominierung von Dr. Kurt Gribl zum Oberbürgermeisterkandidaten der CSU hat gezeigt, dass der seit sechs Jahren amtierende OB in der eigenen Partei höchst umstritten ist. Daran können nach Meinung der SPD auch inszenierte Jubelbilder nichts ändern, ebenso wenig wie massiver Druck aus der Münchner CSU-Landesleitung und der Staatskanzlei auf die örtliche Parteigliederung.
Die Wahlkampfleiterin der SPD, Stadträtin Margarete Heinrich, verweist darauf, dass von den 120 Delegierten der CSU nur 94 zur Versammlung erschienen seien, davon haben 83 Kurt Gribl gewählt. "Dies entspricht einer Verweigerung von fast einem Drittel der Delegierten. So schlecht hat seit Menschengedenken kein amtierendes Stadtoberhaupt abgeschnitten. Der OB geht beschädigt in das Rennen um seine Wiederwahl", beurteilt Margarete Heinrich das Abstimmungsergebnis. "Erkennbar hat der CSU-Parteitag nur widerwillig den Kandidaten Gribl nominiert, dem sie nach sechs Jahren Zusammenarbeit nicht mehr traut. Vielmehr ergab sich die CSU in ihr Schicksal, der OB wurde den Augsburger Christsozialen von der Landespartei regelrecht aufgedrückt. Das ist keine wunderbare Freundschaft, sondern die Fortsetzung einer Zwangsehe, Streit und Blockade sind vorprogrammiert."
Nach Meinung der SPD geht es bei den Streitigkeiten innerhalb der CSU um mehr als eine parteiinterne Angelegenheit: "Die Vorgänge vor und während der CSU-Nominierung werfen die Frage nach der Regierungsfähigkeit der CSU und ihres OB-Kandidaten auf. Augsburg muss gewarnt sein: Die sechs Jahre Streit und Peinlichkeiten an der Stadtspitze gehen weiter, wenn kein Wechsel der Person des Oberbürgermeisters stattfindet. Für diesen Wechsel zu einer sachlichen, bürgernahen Politik steht die SPD mit ihrem Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Stefan Kiefer. Deshalb hat Dr. Kiefer auch das Vertrauen von 83 Delegierten seiner Partei erhalten, bei 89 wahlberechtigen Delegierten waren das weit über 90 Prozent. Ein Vertrauensbeweis, von dem der noch amtierende OB Gribl nur träumen kann."