Linie 5 – SPD/DIE LINKE fordert umfassende Prüfung

11. Dezember 2020

Die SPD/DIE LINKE die soziale fraktion fordert die Stadtregierung auf, dem Stadtrat alle 33 geprüften Varianten der geplanten Linie 5, inklusive deren Vor- und Nachteile vorzulegen.

Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Freund dazu: „In der Sitzung des Augsburger Stadtrates vom 26.11.2020 berichtete der Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Verkehrs GmbH, Dr. Cassaza, dass 33 unterschiedliche Trassenführungen für die Errichtung der Straßenbahnlinie 5 vom Hauptbahnhof zum Universitätsklinikum im Rahmen der Mobilitätsdrehscheibe Augsburg geprüft wurden. Dem Augsburger Stadtrat sind die meisten dieser Varianten bis heute nicht vorgestellt worden. Das Thema der künftigen Trassenführung der Linie 5 wird in der Bürgerschaft sehr kontrovers diskutiert und es handelt sich um ein sehr wichtiges Projekt für die Anbindung des Augsburger Westens durch den ÖPNV, das auch sehr kostspielig ist.“ ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger merkt an, dass die vorgeschlagene Amtsvariante nicht nur im Bau über 4 Millionen Euro mehr kostet, sondern laut Stadtwerkepapier auch höhere Betriebskosten verursacht. Bisher konnten die Stadtwerke aber auch auf Anfrage.in der Stadtratssitzung die zu erwartenden jährlichen Mehrkosten nicht beziffern.

Zudem fordert die SPD/DIE LINKE die soziale fraktion eine umfassende Prüfung der vorgestellten Variante „König/Schnierle“ durch externe Gutachten.

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Dirk Wurm: „Die bisherigen Unterlagen, auf deren Basis eine Entscheidung im Stadtrat erfolgen soll, beinhalten keine Aussagen zu der Variante „König /Schnierle“. Die vorliegenden Informationen zur sog. Variante 5A können aufgrund wesentlicher Unterschiede zur Variante „König/Schnierle“ nicht übertragen werden. Aus diesem Grund wird eine ausführliche Prüfung durch externe Gutachten dieser nun vorgelegten Linienführung erforderlich.“

Baupolitischer Sprecher der Fraktion Gregor Lang: „Die Behauptung der Stadtregierung, die Leistungsfähigkeit der Variante „König/Schnierle“ an der Kreuzung Rosenaustraße/Pferseer Straße sei schlechter als in der Amtslösung, ist wegen der deutlich geringeren

Linksabbiegebeziehungen (Zahl plus Menge! Weniger Phasen!) nicht plausibel. Plausibel ist das Gegenteil. Letztlich können Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit aber relativ einfach nachgewiesen werden, indem auch für die Variante König/Schnierle eine Berechnung der Knotenleistungsfähigkeit durch ein spezialisiertes Fachbüro durchgeführt wird. Daher fordern wir ein solches externes Gutachten.“Umweltpolitische Sprecherin Anna Rasehorn: „Als ich damals an den Workshops von GoWest 2013/2014 teilgenommen habe, war zum Beispiel schon bekannt, dass die Kastanien in der Rosenaustraße nur noch eine begrenzte Lebensdauer haben. Diese Argumente wurden allerdings nicht weiterverfolgt, nachdem die Variante der Rosenaustraße sehr schnell aufgrund der Kanäle, die vermeintlich nur mit viel Geld zu verlegen oder zu stärken gewesen wären, abgeschrieben wurde. Dieser Fehlschluss hat nun nicht nur Auswirkungen auf die städtebaulichen Argumente des Baureferenten, sondern auch auf das Argument, die Bäume würden als „Schattenspender“ für die umliegende Wohnbebauung einen wichtigen Beitrag leisten. Es war damals schon bekannt, dass es kurz- bis mittelfristig ohnehin erforderlich ist, Klimawandel-konforme Ersatzpflanzungen vorzunehmen.”

Neben der Prüfung der Variante „König/Schnierle“ gibt es jedoch auch offene Fragen zur Amtsvariante 4C.

Stadtrat Dr. Stefan Kiefer hierzu: „Im Abschlussbericht von Go West ist ausdrücklich festgehalten, dass ein Anwohnerparkhaus insbesondere für die Anwohner der Holzbachstraße Voraussetzung für eine dortige Trasse sei. Aus der uns vorliegenden Beschlussvorlage geht über ein geplantes Anwohnerparkhaus nichts hervor. Wenn der Baureferent und die schwarz-grüne Mehrheit sich auf diese Trasse festlegen, müssten sie auch konsequenter Weise für die Erstellung eines Konzepts im Falle der Realisierung der Amtsvariante (4C) sorgen, in welchem Ersatz für die 100 entfallenen Anwohnerparkplätze geschaffen wird, wie dieses finanziert werden soll und ob dies Auswirkungen auf die Kosten-Nutzen-Analyse hat.“

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