Sozialempfang mit Dr. Thomas Beyer
Menschlichkeit und soziales Engagement sind nicht mit Geld zu bezahlen, deshalb lädt die SPD-Landtagsfraktion immer wieder sozial engagierte Menschen ein, um ihre Wertschätzung auszudrücken. „Soziale Gerechtigkeit ist der Kitt unserer Gesellschaft“, dankte der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller in seiner Begrüßung den Gästen, die aus Augsburg, Gersthofen und Neusäß ins Kurhaus nach Göggingen gekommen waren.
Auch sehr viele Augsburger SPD-Stadträte waren erschienen, um die Wichtigkeit des Sozialempfangs zu unterstreichen. Die Vertreter zahlreicher Institutionen konnten sich in lockerer Atmosphäre unterhalten und über ihre Tätigkeiten austauschen, bevor Dr. Thomas Beyer sein Referat hielt.
Beyer, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des AWO-Landesverbandes Bayern, betonte die moralische Verpflichtung der Unternehmen, nicht nur ihren Profit zu mehren, sondern auch darauf zu schauen, wie es den Arbeitnehmern geht. Die gute wirtschaftliche Situation beruhe auch auf der zum Teil schlechten Einkommenssituation vieler Arbeitnehmer: „Der Produktivitätsfortschritt muss den Arbeitnehmern zu Gute kommen.“ Armut steht natürlich in engem Zusammenhang mit Erwerbstätigkeit. Ein paar beeindruckende Zahlen hatte Beyer parat: 1,6 Millionen Menschen gelten in Bayern (insgesamt 12,6 Mio. Einwohner) als arm, 900 000 davon sind Frauen, darunter viele Alleinerziehende. Deshalb sind vermehrt Kinder von Armut betroffen und auch Rentner, denn in Bayern ist das Rentenniveau im bundesweiten Vergleich am niedrigsten. Wer arm ist, dem droht ganz schnell die Obdachlosigkeit, auch deshalb dürften die GBW-Wohnungen auf keinen Fall „verhökert“ werden. Beyer sprach vom sozialen Gesicht eines Landes, das es zu gestalten gelte. Das Zusammenspiel bürgerlichen Engagements mit staatlichen Hilfen müsse funktionieren, der Freistaat dürfe sich nicht zu Lasten der Schwächeren und Kommunen entschulden, betonte Dr. Thomas Beyer, der sich im Anschluss mit seinen beiden Fraktionskollegen Dr. Linus Förster und Harald Güller viel Zeit für Gespräche mit den Gästen nahm.