Die SPD-Stadtratsfraktion fordert in Augsburg deutlich stärkere Bemühungen für bezahlbaren Wohnraum, denn bislang habe man den Eindruck, die Zuständigen säßen vor dem Problem des mangelnden Wohnraums wie das Kaninchen vor der Schlange.
Die geforderte Quote zur Verbesserung des Angebots an bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnungen ist dringend notwendig, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich, denn „Wir haben in Augsburg einen erheblichen Mangel bei bedarfsgerechtem und bezahlbarem Wohnraum. Wir treffen auf drei Herausforderungen, die dazu führen, dass immer mehr Menschen in Augsburg Schwierigkeiten haben, bezahlbare Wohnungen zu bekommen: - steigende Immobilienpreise und gestiegene Lebenshaltungskosten - Zuzug von außen - Veränderung der Alters- und Sozialstruktur.
In der Vergangenheit wurde zu wenig getan, daher leiden die Menschen jetzt unter der angespannte Wohnungssituation, wertet die SPD-Fraktion. Nach den derzeitigen Planungen des Stadtrats, die vor allem die SPD-Stadtratsfraktion vorangetrieben hat, sollen bis 2020 rund 1.800 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Das ist mehr als das Dreifache gegenüber der Vorgängerregierung.
Trotz Anstieg: Beschlossener Bau von gefördertem Wohnraum reicht noch nicht aus, so Experten
Das reicht jedoch noch nicht, denn durch den vermehrten Zuzug gehen Fachleute von einem Bedarf von über 2.000 Wohnungen jährlich aus. Daher fordert die SPD-Fraktion die Quotenregelung.
Die Details des Quotenplans:
Die Quote für den öffentlich geförderten Wohnbau solle dann greifen, wenn durch einen Bebauungsplan Baurecht für ein zuvor nicht für den Wohnungsbau vorgesehenes Areal geschaffen wird. Die SPD-Fraktion setzt hier auf den Erfolg anderer Kommunen, die bereits gute Erfahrungen mit Quotenregelungen gemacht haben, auch wenn die Quote für den geförderten Wohnbau kein Allerheilmittel ist, so SPD-Stadtrat Willi Leichtle: „Es ist wichtig, dass auch private Investoren an dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe beteiligt werden.“ Dies solle im Rahmen eines Handlungskonzeptes erfolgen.
Aus Fehlern lernen
Dabei müsse eine sinnvolle Stadtplanung berücksichtigt werden, damit nicht wieder die gleichen Fehler vergangener Projekte gemacht werden, den sogenannten geförderten Wohnungsbau separiert zu betreiben. Eine maßvolle „Durchmischung“ beim Wohnungsbesitz dient der Gemeinschaft und der Integration, weiß Leichtle. Die Wohnraumoffensive der Stadt Augsburg kann nur funktionieren, wenn diese Quote verbindlich wird, so Heinrich. Ihr Fazit: „Wir müssen über diese Quote entscheiden, sonst entscheiden wir dadurch, dass wir nichts tun, implizit doch - nur eben mit nicht steuerbarem Ausgang.“