Die SPD-Stadtratsfraktion hat im September dieses Jahres beantragt, dass für eine Übergangszeit bis zur Einführung eines 365-Euro-Tickets, das „alte Senioren-Abo“ wiedereingeführt wird. Diesen Vorstoß lehnt die 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg ab. Sie verweist in ihrem Antwortschreiben vom Dezember auf die Evaluierung, die noch nicht abgeschlossen sei und es gelte, die Ergebnisse abzuwarten.
SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Freund: „Unter den Verlierern der AVV-Tarifreform sind vor allem die Seniorinnen und Senioren. Das muss die zuständige Referentin endlich mal zur Kenntnis nehmen und handeln. Es reicht nicht aus zu sagen, dass man irgendwann mal was machen will. Die SPD-Fraktion akzeptiert ein Wegducken in keinem Fall.“
Der AVV bekommt ab dem 1. Januar 2020 in einem Zeitraum von fünf Jahren vier Millionen Euro pro Jahr für nachhaltige und innovative Projekte. „Die Verkehrsverbünde sind demnach angehalten, den ÖPNV schnellstmöglich attraktiver zu machen. Was jetzt in Augsburg passiert, ist, nach den Rückschritten bei der Tarifreform, der absolute Stillstand,“ kritisiert Freund in Richtung der CSU-Referentin. Auch der Seniorenbeirat hat sich erst vor kurzem erneut für die Wiedereinführung des „alten Senioren-Abos“ ausgesprochen. „Es kann nicht sein, dass die Verlierer der Tarifreform über Jahre auf eine Verbesserung warten müssen, nur, weil man nicht gerne an das eigene Versagen erinnert werden möchte, betont Freund abschließend.