In der kommenden Sitzung des Umweltausschusses am 20.03.17 soll die Erhöhung der Grabgebühren auf städtischen Friedhöfe beschlossen werden. Im Vorfeld der Diskussion kritisiert die SPD-Stadtratsfraktion, dass über Jahre hinweg der negativen Entwicklung nicht entgegengesteuert wurde.
SPD-Stadtrat Dieter Benkard:“ Es ist seit Jahren bekannt, dass die Erdbestattungen rückläufig sind und es dadurch zu mehr Freiflächen auf den Friedhöfen kommt.“ Dieser Trend verursache den Friedhöfen enorme finanzielle Probleme. Es werde zunehmend schwieriger, die Mittel für die Pflege und den Unterhalt aufzubringen. „Ich habe den Eindruck, die ehemalig, politisch Verantwortlichen haben sich in einem Dornröschenschlaf befunden. Um das Defizit der Friedhöfe auszugleichen, gibt es leider derzeit keine Alternative, als eine entsprechende Gebührenerhöhung“, sagt Benkard. Diese sei jedoch mit Auflage verbunden.
Gabriele Thoma, die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion erklärt: „Wir müssen langfristige Konzepte erarbeiten, um die finanzielle Situation der Friedhöfe nachhaltig zu verbessern“. Die SPD-Fraktion habe vor etwa einem Jahr einen runden Tisch ins Leben gerufen, der sich mit der Entwicklung der Friedhöfe auseinandersetzen solle. Die Friedhöfe hätten auch andere wichtige Funktionen. Sie seien für viele ein Ort der Ruhe, Besinnung und Erholung, so Thoma. Auch der städtebauliche Aspekt als „Grüne Lunge“ sei von großer Bedeutung.
All dies müsse bei den Verhandlungen berücksichtigt werden. Da nicht alle Kosten auf den Gebührenzahler umgelegt werden könnten, müsse in diesem Zusammenhang über eine Anhebung des „grünpolitischen Wertes“ diskutiert werden.
SPD-Stadtrat Hüseyin Yalcin:“ Wir müssen uns über die Verwendung der vielen freiwerdenden Flächen Gedanken machen. Durch die vielen Grabauflösungen sind große Lücken zu verzeichnen.“ Über ein Friedhofskonzept könne man eine sinnvolle und zeitgemäße Verwendung der Flächen erarbeiten. Auch eine alternative Nutzung von Friedhofsflächen müsse in Betracht gezogen werden. Die SPD-Fraktion habe hierzu einige Anträge gestellt.
Friedhöfe seien ein Kulturgut. Sie gehörten zum Stadtbild und sollten öffentlich gefördert werden.