SPD möchte eine weitere Kostensenkung bei der Theatersanierung erzielen

08. April 2016

Die SPD lehnt den Neubau des Hoffmann-Kellers strikt ab.

Die SPD Augsburg und die SPD-Stadtratsfraktion sprechen sich klar für die Generalsanierung des Theaters Augsburg aus. „Bereits im Mai 2015 wurde bei der SPD Augsburg ein Arbeitskreis gebildet, der sich sehr intensiv mit der anstehenden Generalsanierung auseinandergesetzt hat“, so die SPD Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete aus Augsburg, Ulrike Bahr.

„Aus diesem Arbeitskreis und aus dem abschließend statt gefundenen Informationsabend wurden viele Meinungen, Ideen und Anregungen eingebracht, die nun zu diskutieren sind“, so Bahr.

Fest steht, so Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich, dass die SPD zur Theatersanierung steht. „Wir werden am jetzigen Theaterstandort festhalten und stehen auch zur Drei–Spartenlösung.“

Die SPD hat schon in der Vergangenheit immer argumentiert, dass die gesamte Finanzierungssumme sehr hoch ist, denn trotz des hohen Zuschusses des Freistaat Bayern, werden die 90 Mio. Euro für die Stadt Augsburg als enorm angesehen. Und deshalb müssen alle möglichen Einsparpotentiale überprüft werden um eine mögliche Kostenreduzierung vornehmen zu können.

Aus diesem Grund hat die SPD-Stadtratsfraktion einen Prüfauftrag gestellt um ggf. weitere Kostensenkungen erzielen zu können.

Laut dem baupolitischen Sprecher der SPD, Stefan Quarg, sind hierbei vor allem die Denkmalschutz-Auflagen für den Bühnenturm zu hinterfragen. Hierzu soll das Landesamt für Denkmalschutz erneut hinzugezogen werden. Der finanzielle Aufwand für die Ertüchtigung des bestehenden Bühnenturms mit seiner statischen sehr teuren „Inhouse-Lösung“ ist enorm. Unter Abwägung der Verhältnismäßigkeit soll zeitgleich ein kostengünstigerer Neuaufbau geprüft werden.

Weiteres Einsparpotential sieht die SPD beim Wegfall der 3. und 4. Untergeschosse beim geplanten Neubau, welche als Nutzfläche für diverse Magazine dienen sollen. Hier sollte nach Meinung Quargs die Möglichkeit geprüft werden, ob eine Auslagerung der Magazine, z.B. in einem Neubau einer Halle auf einem städtischen Gewerbegrundstück, nicht kostengünstiger wäre. Denn gerade diese Tiefbauwerke bis 18 m ins Erdreich sind sehr teuer. Diese ausgelagerten Magazine sind, um keine Zuschüsse zu verlieren, gemäß dem Raumbuch-Vorgaben vorzusehen.

Die SPD lehnt den Neubau des Hoffmann-Kellers strikt ab. Durch die eventuelle Auflassung der 3. und 4. Untergeschosse im Neubau, ist zu prüfen, ob die Technikflächen und ggf. bühnennahe Magazine alternativ im Bereich des Hoffmann-Kellers untergebracht werden können.

„Eine Generalsanierung und der damit verbundene Neubau tragen grundsätzlich zu besseren Arbeitsbedingungen für die Künstler, aber auch vor allem für unsere städtischen Mitarbeiter bei. Daran hält die SPD fest“, so die Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich. „Es ist schon bewundernswert, wie die Mitarbeiter seit Jahrzehnten trotz der unsäglichen Bedingungen bis jetzt eine qualitativ sehr gute Arbeitsleistung erbracht haben“, so Heinrich.

Wir werden in Ruhe die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung abwarten, so Gabi Thoma, kulturpolitische Sprecherin. Das entspricht der Fairness und dem Respekt den Bürgern gegenüber, die sich an diesem Prozess beteiligt haben. Wichtig ist, dass sich diese Ergebnisse im Entwicklungsprozess und in der zukünftigen Ausrichtung unseres Theaters wieder finden werden, so Thoma.

Bürgerbeteiligung ist ein hohes Gut der Demokratie, um die Bürger aktiv an Entwicklungsprozessen in ihrer Stadt mit ihren Ideen und Meinungen einbinden zu können, so Ulrike Bahr.

Margarete Heinrich betont, dass eine Sanierung des großen Hauses und dem Neubau auf diesem Standort nicht ohne eine Neuverschuldung zu stemmen ist. Es soll mir jemand ein Bauprojekt in unserer Stadt nennen, dass ohne Finanzierung realisiert worden ist, so Heinrich. Die Alternative wäre eine denkmalgeschützte Ruine, mitten im Stadtzentrum ohne Sanierungs- Fremdnutzungsperspektive. Dies kann sich die Stadt Augsburg genauso wenig leisten, wie kein Theater vorzuhalten.

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