SPD-Stadtratsfraktion beantragt Inklusionsstützpunkt auf dem Neubauareal an der Ulmer Straße

22. April 2016

SPD-Stadträtin Jutta Fiener: „es muss im Vorfeld vermieden werden, dass ein sozialer Brennpunkt entsteht!“

Auf dem Areal an der Ulmer Straße werden derzeit im 1. Bauabschnitt ca. 150 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus durch die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg (WBG) und weiteren Wohnungen im 2. Bauabschnitt gebaut. Dies bedeutet, dass innerhalb kurzer Zeit zahleiche Neueinzüge stattfinden.

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Jutta Fiener rechnet damit, dass sich unter den neuen Mietern auch Menschen befinden, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Gemeint sind Menschen die derzeit ohne Wohnsitz sind, Menschen mit Gewalterfahrung, traumatisierte Menschen, Menschen mit Bildungsdefiziten und /oder gesundheitlichen Problemen, Alleinerziehende oder Menschen ohne Arbeit. Durch den zeitgleichen Bezug handelt es sich hier nicht um ein nach und nach gewachsenes Wohnviertel mit entsprechend „natürlichen“ sozialen Strukturen, so Fiener. Sie geht davon aus, dass es zu diversen Problemen kommen wird, die rechtzeitig und nachhaltig abgefangen werden müssen.

Anna Rasehorn, SPD-Stadträtin, sieht eine Hilfestellung in einer Beratungsstelle in Form eines Inklusionsstützpunktes, auch im Sinne einer Quartiersentwicklung. Ziel des Stützpunktes muss es sein, einen niedrigschwelligen Zugang zu schaffen. Die künftigen Bewohner dieses Wohnviertels sollen die Möglichkeit haben sich eine Unterstützung, Beratung und Hilfe bei individuellen, gesundheitlichen, familiären, sozialen und sonstigen Problemen einzuholen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass durch diesen Stützpunkt ehrenamtlich getragene aber auch professionelle Netzwerke aufgebaut und die Bewohner miteinbezogen werden.

Diese Netzwerke müssen sowohl in der unmittelbaren Wohnumgebung als auch im Stadtteil aufgebaut und unterstützt, begleitet und gefördert werden. Dies kann beispielsweise Nachbarschaftshilfe, Stammtische oder Tauschbörsen auf der einen Seite und die Vermittlung zu Ärzten, Beratungsstellen oder anderen Institutionen des Stadtteils oder der Stadt auf der anderen Seite bedeuten.

Fiener ist überzeugt, dass dieser Inklusionstützpunkt ein Erfolgsmodell sein wird und verweist in diesem Zusammenhang an die gute Arbeit der Quartiersentwicklung im Schwabencenter und die Bewohner froh darüber sind eine Anlaufstelle in unmittelbarer Nähe zu haben. Wer diesen Inklusionstützpunkt federführend betreiben soll, steht noch nicht fest. Hierzu sollen Gespräche zwischen der Stadt Augsburg, der WBG und Trägern der freien Wohlfahrtsverbände sowie potentiellen Kostenträgern zeitnah gesucht werden.

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