SPD-Stadtratsfraktion fordert dringend ein Integrationskonzept

Hüseyin Yalcin

24. Mai 2017

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert ein umfassendes, fachübergreifendes und querschnittsorientiertes Integrationskonzept für Augsburg. Bereits Ende 2015 habe die SPD-Fraktion bei der Verwaltung angefragt, bis wann mit einem Konzept zu rechnen sei. Die Antwort war damals, dass die zuständige Verwaltung unter Federführung des Büros für Migration und Integration unter Hochdruck an der Ausarbeitung eines fachübergreifenden Konzeptes arbeite.

In Anbetracht der Tatsache, dass andere Kommunen bereits deutlich weiter seien als Augsburg und schon seit längerem ein Konzept eingeführt hätten, verlangt die SPD-Fraktion eine Beschleunigung des Prozesses auch in Augsburg. Angesichts der EU-Erweiterung, des Flüchtlingsstroms und dem hohen Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Augsburg sei ein klares Integrationskonzept dringend notwendig. Die Stadt habe im Jahr 2015 eine vorbildliche Arbeit bei der Aufnahme und Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge geleistet. Nun müsse die Integration in den Fokus genommen werden, meint SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich. Dafür müsse ihrer Meinung nach ein Konzept erarbeitet werden, das helfe, ein friedliches Zusammenleben der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu ermöglichen und Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Konzept müsse dabei alle Lebensbereiche berücksichtigen, von der Kinderbetreuung, Aus- und Weiterbildung, über das Erlernen der Sprache, den Umgang mit anderen Religionen bis zum Einhalten von Gesetzen und Gepflogenheiten. Es soll Visionen, Leitlinien, Ziele und Maßnahmen beinhalten und für die Gesellschaft eine Grundlage bilden für den interkulturellen Erfolg. In den zurückliegenden Wochen und Monaten fielen auf öffentlichen Plätzen immer wieder Jugendliche mit Migrationshintergrund auf, die Zahl der Delikte hat zugenommen. Eine stärkere Präsenz des städtischen Ordnungsdienstes und der Polizei allein könne die Ursache der Probleme nicht bekämpfen. SPD-Stadtrat Hüseyin Yalcin: „Oftmals machen diese Jugendlichen Dummheiten aus Frust, aus Langeweile oder weil ihnen keine Perspektive geboten wurde“. Ein Integrationskonzept könne gerade auch für diese Menschen Möglichkeiten bieten, neue Wege aufzuzeigen. Es sei wichtig, dass die Migrantinnen und Migranten mit ihren Potentialen als Gewinn und als Chance für das gesamte Gemeinwesen und den sozialen Frieden angesehen werden.

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