Bedauerlicherweise soll erneut in der kommenden Sitzung des Bau- und Konversionsausschusses des Augsburger Stadtrates über die Richtgeschwindigkeit in der Martinistraße im Stadtteil Haunstetten diskutiert werden. Hintergrund ist, dass in der Bürgerversammlung Ende Oktober eine Anhebung auf 50 Km/h gefordert wurde.
Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte sich der Stadtrat für die Beibehaltung von 30 km/h ausgesprochen. Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich: „ Die erneute Diskussion ärgert mich! Besonders deshalb, da eine Anhebung der Geschwindigkeit von Bürgerinnen und Bürgern gefordert wird, die nicht in dieser Straße wohnen und deshalb auch nicht betroffen sind. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Genau diese Bürger*innen, die das einfordern, leben selbst zu 80 % in Zone 30. Hier geht es wieder mal nach dem St. Florians Prinzip, was juckt mich das Problem der anderen, Hauptsache vor meiner Haustüre ist die Welt in Ordnung.“
Der SPD-Ortsverein Haunstetten mit ihrem Vorsitzenden Harald Eckart hat im Vorfeld der Entscheidung im Frühjahr eine Anwohnerumfrage durchgeführt. Dabei hat sich eine deutliche Mehrheit der Anwohner für den Erhalt von Tempo 30 ausgesprochen.
Heinrich: „Dem Willen der Anwohner, der direkt Betroffenen, müsse doch Rechnung getragen werden, vor allem auch deshalb, da es sich bei der Martinistraße um keine Durchfahrtsstraße handle. Diese Straße dient lediglich dem sogenannten "Schleichverkehr" als Ausfallroute, wenn es Staus auf den Hauptstraßen gibt. Wir sind als Stadtrat auch verpflichtet, für die Verkehrs- und Schulwegsicherheit zu sorgen. Hier verliert die Politik an Glaubwürdigkeit, wenn das Anliegen der Anwohner weniger wert ist, als das Interesse von "Externen". Deshalb werde die SPD-Stadtratsfraktion sich für die Beibehaltung von Tempo 30 aussprechen, so die Fraktionschefin abschließend.