Die SPD-Stadtratsfraktion Augsburg hat sich in ihrer Fraktionssitzung ausdrücklich für die Osttangente ausgesprochen.
Über die geplante Augsburger Osttangente wird derzeit viel diskutiert. Die Strecke ist im Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan 2030 in Berlin als vordringlich eingestuft worden. Der genaue Streckenverlauf der Verbindung zwischen der A8 und der B17 steht aber trotz Dringlichkeit noch nicht endgültig fest.
Margarete Heinrich, Fraktionsvorsitzende: „ Die Verkehrsbelastung in der Stadt hat deutlich zugenommen. Gerade die Stadtteile Lechhausen, Oberhausen, Hochzoll, Haunstetten, Göggingen und Inningen sind immer mehr durch Schleichverkehr belastet. Kein Wunder, denn durch diese Ortsteile führen die Einfallstraßen der A 8 und der B 17. Es sind die täglichen Abkürzungen des Schwerlast- und Individualverkehrs von der A 8 zur B 17 und umgekehrt. Das südliche Gewerbegebiet im Lechfeld wird immer größer und somit wächst auch die damit verbundene Logistik. Täglich fahren auf der neuen B17 ca. 85.000 Fahrzeuge. Im Jahr 2006 waren es noch 62.000, in 2015 bereits 72.000 Fahrzeuge.
Florian Freund, stellv. Fraktionsvorsitzender:“ Wie viel Fahrzeuge werden es im Jahr 2020 sein? 100.000? Durch das verstärkte Verkehrsaufkommen sind auch die Staus deutlich angestiegen, was wiederum bedeutet, dass der Individualverkehr seine Schleichwege durch einzelne Stadtteile sucht. Dies führt zu einer enormen Belastung der Augsburger Bevölkerung. Die Klagen von Anwohnern mehren sich, denn das geht zu Lasten der Lebensqualität unserer Bürger.“
Stefan Quarg, baupolitischer Sprecher: „Wie wichtig die B 17 für die Stadt Augsburg ist, belegen die täglichen Zahlen. Selbst die damaligen kritischen Stimmen zum Bau der B 17 vor über 20 Jahren sind verstummt. Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass der Schwerlastverkehr und der motorisierte Individualverkehr auf deutschen Straßen noch immer weiter ansteigen werden. Die langjährige Forderung, den Schwerlastverkehr auf Schienen zu verlagern, hat sich bis heute noch nicht durchgesetzt. Das GVZ, mit seinem Bahnanschluss einst Vorzeigeprojekt von Bahn, Land und Bund für Schwaben, wird derzeit durch unverständlich hohe gesetzliche Auflagen blockiert. Es herrscht leider Stillstand“.
Willi Leichte, stellvertretender Fraktionsvorsitzender begrüßt, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 die Osttangente als vordringlich eingestuft hat. „ Der Verkehr in Augsburg kommt allmählich zum Erliegen, wenn hier nichts geschieht. Die Sorgen um unser Trinkwasser nehmen wir sehr ernst. Unser Trinkwasser hat für die SPD- Stadtratsfraktion oberste Priorität. Wir fordern daher eine verträgliche Streckenplanung, verbunden mit den bestmöglichen Schutzmaßnahmen für unser Trinkwasser. Diese oberste Priorität wird erwartungsgemäß zu Mehrkosten führen, die aber bezahlt werden müssen. Das sind unsere Grundvoraussetzungen.
Heinrich abschließend: „ Die SPD Fraktion will, wie im Kommunalwahlprogramm verankert, die Attraktivität und Lebensqualität der einzelnen Stadtteile in der Stadt Augsburg stärken, die Osttangente wird zu dieser Maßnahme beitragen. Immer unter der Berücksichtigung des Trinkwasser- und Naturschutzes. Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung.“