„Die Bedürfnisse von Familien und die soziale Wirkung des Sports müssen bei der zukünftigen Stadtentwicklung eine größere Rolle als bisher spielen“.
Diese Forderung stand im Mittelpunkt des kommunalpolitischen Parteitags der SPD Augsburg am 25. November 2016. Die Delegierten stimmten dem Leitantrag „Sport und Familie – Chancen und Herausforderungen für die Stadtentwicklung“ des Unterbezirksvorstandes einstimmig zu.
Familien- und Sportförderung seien grundlegende Parameter für eine moderne Stadtentwicklung, so der Tenor des Leitantrags. Nur mit Hilfe einer sozialdemokratischen Politik der Solidarität, Chancengerechtigkeit und Teilhabe lasse sich sicherstellen, dass Augsburg auch in Zukunft eine Stadt für alle bleibe. Im Einzelnen fordert der Leitantrag, dass Bund, Land und Kommunen eine kostenlose Kinderbetreuung zur Verfügung stellen müssen. „Flächendeckend, flexibel, qualitativ hochwertig von der Krippe bis zur Schule – und zwar auch in den Ferien“, müsse diese Betreuung sein. Damit will die SPD Augsburg Familien stärken, schützen und unterstützen, indem die Erziehungsleistung von Eltern besonders wertgeschätzt wird. „Mithilfe der Kommune, ihrer Bildungseinrichtungen und der Bürgergesellschaft wollen wir eine Verantwortungsgemeinschaft vor Ort etablieren. Projekte wie „Herzlich Willkommen Augsburger Kinder“, K.I.E.S. (Kinder, Eltern, Senioren) oder die „Stadtteilmütter“ sind dabei Bestandteil eines ganzheitlichen Unterstützungssystems. Orte der Familienbildung in den Wohnquartieren und auch die Mehrgenerationentreffs (Zwölf-Stern) in den Stadtteilen sind der räumliche Ausdruck dieser Politik, die in Zukunft ausgebaut und weiterentwickelt werden müssen“, zitierte die stellvertretende Parteivorsitzende Angela Steinecker den Leitantrag.
„Familie ist die kleinste Einheit, wo Solidarität gelebt wird“, sagte Sozialbürgermeister Dr. Stefan Kiefer, daher müsse die Familie unterstützt werden. Die Fraktionsvorsitzende im Augsburger Stadtrat, Margarete Heinrich, beleuchtete das Thema Familie und Sport aus Fraktionssicht.
„Im Bundeshaushalt 2017 stehen insgesamt rund eine Milliarde Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung – gut investiertes Geld, das wir vor Ort sinnvoll einsetzen müssen. Als SPD wollen wir damit Familien stärken – mit guten Angeboten für frühe Bildung und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Dem Ausbau der Kinderbetreuung muss ein Ganztagsschulprogramm folgen, damit die Betreuung gesichert bleibt, wenn die Kinder in die Schule kommen. Hier müssen wir schauen, welche Handlungsspielräume wir als Kommune haben und wie wir die CSU-Landesregierung zum Agieren auffordern werden“, sagte die Vorsitzende der SPD Augsburg, die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr.
Auch der Sport als verbindendes Element der Stadtgesellschaft müsse mehr Gewicht und finanzielle Unterstützung erhalten, so die Forderung der SPD Augsburg. „Sporträume sind Lebensräume in der Stadt, die als integrative und soziale Begegnungsräume funktionierten und zukünftig zielgerichteter an den Bedürfnissen von Familien auszurichten sind“. Hier fordert die SPD etwa einen öffentlich zugänglichen Quartierssportplatz pro Sozialregion in Augsburg, die Veränderung von Schulsportanlagen zu barrierefreien Bewegungsräumen, die nach Möglichkeit auf für die Wohnquartiere zu öffnen seien. Frei- und Grünräume sollen für alle Augsburger als Sporträume nutzbar sein. Auch die Vereine sollten mehr Unterstützung bekommen. „In den Vereinen lernen Kinder Verlässlichkeit und Fairplay – aber es gibt kaum noch Ehrenamtliche, die die organisatorische Arbeit in den Vereinen übernehmen wollen, daher müssen wir die Vereine unterstützen“, sagte der Ordnungsreferent Dirk Wurm.
Auch zwei weitere Anträge von Ortsvereinen wurden von den Delegierten mit großer Mehrheit bestätigt. Der Ortsverein „Untere Stadt“ will in der Straße „Auf dem Kreuz“, neben der Agnes-Bernauer-Realschule einen Generationenpark für eine generationsübergreifende Freizeitgestaltung schaffen. Und der Ortsverein Herrenbach-Spickel regte an, in naher Zukunft eine Informationsveranstaltung zum Thema „Osttangente“ anzubieten, bei der Befürworter und Kritiker zu Wort kommen.