Im März dieses Jahrs hat die SPD-Stadtratsfraktion 4,3 Millionen Euro für die Sanierung der sichtbaren Stadtmauer beantragt. Auf diesen Antrag hat nun Baureferent Merkle irritierend geantwortet, dass dieser Betrag bereits im Haushalt verankert sei, jedoch für den Erhalt der archäologischen Befunde (Stadtmauer) im Zusammenhang mit der Generalsanierung des Staatstheaters.
SPD-Stadtrat Christian Moravcik: „In den Medien gab es eine ausführliche Berichterstattung zu unserem Antrag. Jeder wusste, dass wir die 4,3 Mio. € für die dringend sanierungsbedürftige Stadtmauer zusätzlich beantragt haben. Das Herr Merkle als Einziger diesen Antrag nicht verstanden hat, oder nicht verstehen wollte, kann ich demnach nicht nachvollziehen. Die SPD hat bekannterweise bewusst den gleichen Betrag, wie für die archäologischen Befunde am Staatstheater beantragt. Aus dem Antrag geht klar hervor, dass es sich um die Sanierung der ca. 4 km langen Stadtmauer, zusätzlich zu den Mitteln am Staatstheater, handelt.“
Dr. Florian Freund, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion: „Diesen Betrag haben wir auch deshalb genommen, weil uns die sichtbare Stadtmauer mindestens genauso wertvoll ist, wie die Funde am Staatstheater. Und dass wir mit unserer Forderung von 4,3 Mio. € nicht ganz falsch lagen, zeigt die Kostenschätzung des Baureferates für die Sanierung der sichtbaren Stadtmauer. Die Bauverwaltung rechnet mit ca. 5, 4 Mio. €. „Für die Stadtbefestigung muss jetzt dringend etwas unternommen werden. Viele Bereiche der etwa noch 4 Kilometer langen Stadtmauer, etwa am Eisstadion, am Roten Tor oder der Kahnfahrt sind marode und dringend sanierungsbedürftig. Inzwischen mussten aufgrund von Beschädigungen, zuletzt am Lueginsland, Teilsperrungen erfolgen und es ist mit weiteren großflächigen Sperrungen zu rechnen. Wir können nicht noch weitere Jahre warten, bis weitere Teile unseres Kulturguts zusammenbröckeln“ Neben der notwendigen finanziellen Mittel hat die SPD-Fraktion in diesem Antrag auch ein Konzept gefordert, wie die Wallanlagen um die Stadtmauer erlebbarer gemacht werden können.
SPD-Stadträtin Gabriele Thoma:“ Die Wallanlagen dienen der Augsburger Bevölkerung als Erholungsgebiete und sind für Touristen wichtige Besichtigungsziele. Große Teile der historischen Stadtmauer sind heute leider nicht mehr sichtbar. Eine animierte Darstellung z.B. an der Freilichtbühne hätte die Möglichkeit, die gesamte Stadtmauer vorstellbar zu machen und die Veränderungen im Verlauf der Jahrhunderte zu visualisieren.“ Die Antwort der Bauverwaltung einer derartigen Darstellung fehlen jegliche konzeptionellen Vorgaben ist äußerst ernüchtern und vermittelt den Eindruck, man will einfach nicht.“ Man braucht nur mal ein Blick in andere Städte machen, wie die das machen. Zudem könnte für die Entwicklung eines Konzepts unter anderem auch die Hochschule Augsburg herangezogen werden, betont Thoma abschließend.
Die SPD Stadtratsfraktion wird das Thema nicht wie vom Baureferenten erklärt „für erledigt betrachten“ und dem Baureferenten entsprechend antworten.