Zum Abschied von Karin Egetemeir aus dem Stadtrat

26. März 2014

Dr. Stefan Kiefer: „Mit ihr verlieren wir eine couragierte und streitlustige Sozialdemokratin“

Aufgrund ihrer schweren Erkrankung zog Karin Egetemeir Anfang des Monats zur ihrer Tochter und Familie nach Nordrhein-Westfalen. Durch den Wohnortwechsel verliert Karin Egetemeir automatisch ihr Mandat als ehrenamtliche SPD-Stadträtin in Augsburg.

Bereits in der Vergangenheit war es Karin leider nicht mehr möglich ihr Ehrenamt vollumfänglich wahrzunehmen. Die stete Hoffnung auf eine deutliche Verbesserung ihres Gesundheitszustands ist bis zum heutigen Tag leider nicht eingetreten.

Karin Egetemeir war und ist eine Augsburger Sozialdemokratin mit Leib und Seele, die ihr Herz stets auf der Zuge trug. Dies und die Tatsache, dass sie bereits bei ihrem Einzug in den Stadtrat 1978 keine Lust hatte, sich um die damals klassischen „Frauenthemen“ in der Politik zu kümmern, brachte ihr viel Achtung über die Parteigrenzen hinweg ein. Karin vertrat die SPD daher auch durchgehend im Bauausschuss des Stadtrats und über einen langen Zeitraum hinweg auch im Baukunstbeirat. Hier brachte sie sich stets sachkundig und wortgewaltig ein. Ihr Ziel war und ist es, dass Augsburgs historische und architektonische „Schätze“ so gepflegt werden, dass sie „aufblühen“ können , um maßgeblich zum unverwechselbaren Charakter unserer Heimstadt beitragen zu können. Nichts war ihr ärger, wie eine austauschbare und seelenlose Stadt ohne Geschichte.

Für die Stadtteile Göggingen und Bergheim, in denen Karin und ihre Familie seit Jahrzehnten nicht nur zu hause waren, sondern auch hoch anerkannt, setzte sie sich im Besonderen ein. Auch hier stets ohne „ideologische Brille“ zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Selbes galt auch für ihr großes Engagement bei der Arbeiterwohlfahrt, denn Karin wusste nur zu gut, dass man nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen kann, und dann umso dankbarer für eine helfende Hand ist.

Die SPD Stadtratsfraktion und die SPD Augsburg danken Karin Egetemeir für ihr herausragendes politisches Engagement in den letzten 35 Jahren, für das Sie auch mehrere hohe Auszeichnungen bekam, zuletzt den Bundesverdienstorden. Wir wünschen ihr und ihre Familie für die Zukunft alles erdenkliche Gute und werden sie stets so in Erinnerung behalten, wie sie war: eine Löwin, die kämpfen konnte bis zum umfallen, mit dem Herz am rechten Fleck.

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