Warum Adolf Gaurieder sein Leben der SPD verdankt - Ehrung für 65 Jahre Mitgliedschaft

10. April 2017

Adolf Gaurieder in der Firnhaberau ist fast 88 Jahre alt und trotz kleiner gesundheitlicher Einschränkungen ein rüstiger Mann. Er geht zweimal die Woche einkaufen, fährt täglich ein paar Runden auf seinem Trimmdich-Fahrrad oder er backt Kuchen. Heute hat er einen Käsekuchen mit Mandarinenstückchen gebacken, denn es hat sich Besuch angekündigt.

Die Vorsitzende der SPD Schwaben und der Augsburger SPD, Ulrike Bahr, und der Vorsitzende des Ortsvereins Firnhaberau Werner Kränzle kamen, um die 65-jährige Mitgliedschaft des Genossen zu feiern. Sie überreichten eine Urkunde, Blumen, Wein und eine Ehrennadel. Dann gab es Kaffee und Kuchen mit der Ehefrau Helma, den Söhnen Armin und Harald, der Schwiegertochter und dem 12-jährigen Enkel Luka. Auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Firnhaberau, Kurt Forner und Sandra Willadt gratulierten.

„Im Grunde verdanken wir es ja der SPD, dass es uns alle gibt“, sagt der Sohn Armin und lächelt. Dann erzählt er die Geschichte seines Großvaters, dem Häpfele-Sepp. Der war als junger Sozialdemokrat in die Straßenkämpfe an Ostern 1919 in Lechhausen und Oberhausen verwickelt. „Blutostern“ wurden diese bürgerkriegsartigen Szenen später genannt, weil dabei 44 Menschen starben. Der Häpfele-Sepp kam mit dem Leben davon, musste aber ins Saarland fliehen. Dort lernte er seine spätere Frau kennen, mit der er drei Kinder hatte. Auch der Jubilar Adolf wurde 1929 in der saarländischen Stadt Merzig geboren. 1935 zog die Familie nach Augsburg zurück. 1952 trat Adolf dann in die SPD ein. Bis 1957 wohnte er mit seinen Eltern in Lechhausen, dann heiratete er und zog in die Firnhaberau. 47 Jahre arbeitete er bei MAN als Werkzeugschlosser, leitete immer wieder Betriebsversammlungen im Pfälzer Hof in der Ulmer Straße. Arbeit, Familie und Politik haben für Gaurieder immer zusammengehört. In seinem Wohnzimmer stehen Biographien von und über viele deutsche Politiker. „Am interessantesten fand ich immer Szenen, die von mehreren Politikern in ihrem jeweiligen Buch beschrieben wurden – wenn also etwa Franz Josef Strauß und Willy Brandt über das gleiche Ereignis schrieben“, sagt Gaurieder, der früher auch bei der TSG aktiv war, erst als Turner und dann als Lehrer für Wassergymnastik.

„Du bist uns allen ein Vorbild“, sagte Ulrike Bahr, Vorsitzende der SchwabenSPD und der SPD Augsburg. „Ich danke Dir für Deine Treue zu unserer Partei, die Du über alle Höhen und Tiefen unserer Parteigeschichte bewahrt hast“. Dann überreichte sie Adolf Gaurieder einen Blumenstrauß und steckte ihm die Ehrennadel ans Revers.