SPD-Stadtratsfraktion lehnt die Tarifreform im AVV ab

21. Juni 2017

Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich: „Wir verschließen uns nicht der Reform die mehr Transparenz bringen soll, sehen jedoch an einigen Punkten deutlichen Verbesserungsbedarf.“ Niemand dürfe schlechter gestellt werden als bisher, kritisiert die SPD-Rätin.

In der heutigen gemeinsamen Sitzung des Wirtschaftsförderungs-, Beteiligungs- und Liegenschaftsausschuss mit den jeweiligen Ausschüssen der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen haben die Vertreter der SPD-Stadtratsfraktion Augsburg die geplante Tarifreform im Augsburger Tarif- und Verkehrsverbund (AVV) abgelehnt.

Verschlechterungen sieht die SPD gerade für die sozial Schwächeren. „In Augsburg wohnen statistisch gesehen die ärmsten Bürger Bayerns. Gerade für die Geringverdiener, die auf den ÖPNV angewiesen sind, ist das Jedermann-Ticket ab 9 Uhr unattraktiv. Es leben in Augsburg viele Menschen, die als Geringverdiener vor 9 Uhr an der Arbeitsstelle sein müssen und keine flexiblen Arbeitszeiten haben, weiß Heinrich. Hier ist aus ihrer Sicht dringender Handlungsbedarf gefordert. Sie ist sich auch sicher, dass die neue Tarifreform bei den Senioren auf großes Unverständnis stoßen werde, denn auch diese Personengruppe kann mit dem neuen Ticket erst ab 9 Uhr vergünstigt den ÖPNV nutzen. Hier solle nach Ansicht der SPD-Fraktion die Möglichkeit bestehen, wie bereits in anderen Städten Praxis, dass unter Vorlage des Personalausweises, Senioren bereits ab 8 Uhr das sog. Jedermann-Ticket nutzen dürfen.

Es wurde auch im heutigen Ausschuss eine Evaluierung beantragt, ob die angestrebte Tarifreform verbunden mit den angepassten Tarifzonen den Mehrwert in der Praxis wirklich bringt, der mit dieser Tarifreform angestrebt werden soll.

Kritisiert wird von der SPD- Stadtratsfraktion auch die Informationspolitik zur geplanten Tarifreform. Wir, die politisch Verantwortlichen, seien zwar umfassend informiert und eingebunden gewesen, jedoch nicht unsere Bürger, die eigentlichen Kunden des ÖPNV. So brauche man sich nicht wundern, wenn es nach dem Beschluss zur Einführung der Tarifreform Kritik von den Fahrgästen hagelt, betont Heinrich abschließend.