Ja zur Modernisierung des Großen Hauses samt Betriebsgebäude, nein zu Denkverboten

25. November 2019

Die derzeit prognostizierten Sanierungskosten des Staatstheaters liegen deutlich höher als ursprünglich veranschlagt. Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion einen Prüfantrag zur Klärung der Frage gestellt, ob über die zuletzt vorgeschlagenen Modifizierungen des Projekts hinaus, Einsparungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Der Antrag der SPD-Fraktion sieht konkret nun eine Prüfung vor, ob die 2. Spielstätte dauerhaft auf dem Gaswerkareal und / oder auf dem Martini-Areal belassen werden kann. SPD-OB- Kandidat Dirk Wurm begrüßt ausdrücklich den Antrag der SPD Fraktion, wie auch einen ähnlich lautenden Antrag der Grünen. Es gehe darum, die Zeit zu nutzen, um den mittelfristigen Verbleib der 2. Spielstätte im Martini-Park und Gaswerk ergebnisoffen zu prüfen.

Die Engstirnigkeit der CSU und ihrer OB-Kandidatin am geplanten Bau auf Biegen und Brechen festzuhalten und jede Möglichkeit einer eventuell kostengünstigere Alternativen im Voraus abzulehnen ist für die SPD-Fraktion absolut inakzeptabel.

Dirk Wurm: „Wenn wir im Mai 2020 feststellen, dass die Kosten weiter durch die Decke gehen, ist es zu spät für Umplanungen und der Zug ist abgefahren. Gefällte Entscheidungen sind niemals alternativlos, schon gar nicht, wenn zu befürchten ist, dass sie die Stadtgesellschaft in ihrer Dimension völlig überfordern.“

Wurm und die SPD-Fraktion bekennen sich dennoch mit einem klarem „Ja“ zur Modernisierung des großen Hauses am Kennedyplatz mitsamt der notwendigen Infrastruktur für ein gutes Staatstheater und gute Arbeitsbedingungen für das Beschäftigen.

Dr. Florian Freund, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Die SPD steht hinter dem Staatstheater. Allerdings dürfen die Sanierungskosten nicht durch die Decke schießen. Soweit wir im Moment wissen, liegen die Kosten für den Neubau (Bauteil 2) selbst in abgespeckter Form um einen zweistelligen Millionenbetrag höher als ursprünglich beschlossen. Nach bereits erfolgter Reduzierung der Geschossfläche steht immer noch eine Summe von 92 Mio. Euro im Raum, von ursprünglich beschlossenen 72 Mio. Euro für eine größere Lösung. Zudem ist nicht bekannt, ob neben den bereits bekannten Steigerungen und den allgemeinen Baupreissteigerungen noch weitere unvorhersehbare Kosten auf uns zukommen, jedenfalls kann das nicht ausgeschlossen werden. Klar ist auch nicht, ob es sich bei der Kostensteigerung um tatsächlich zuschussfähige Kosten handelt. Die Stadt kann es sich jedenfalls nicht leisten ein „Luftschloss“ zu bauen.“

SPD-Stadtrat Christian Moravcik: „Der vom Stadtrat beschlossene Kostendeckel für die Sanierung des Staatstheaters von insgesamt 186 Mio. Euro muss eingehalten werden!

Weitere Kostenerhöhungen würden zu Lasten anderer wichtiger städtischer Investitionen gehen und sind deshalb zwingend zu vermeiden. Hierzu sind alle möglichen Maßnahmen zu prüfen, um im Kostenrahmen zu bleiben. Auch eine Alternative für den Bauteil 2, wie ein Weiterbetrieb an den aktuellen Standorten Gaswerkareal und / oder Martinigelände können zur Kostenreduzierung beitragen.“

Wurm: „Die Stadt braucht eine abwechslungsreiche und lebendige Kulturszene an spannenden Orten wie z.B: auf den noch vorhandenen Flächen KUPA-West. Sollte sich der dauerhafte Verbleib der 2. Spielstätte als möglich und wirtschaftlich günstiger erweisen, muss auch geprüft werden, wo die Ersatzräumlichkeiten für die freien Kulturschaffenden realisiert werden können.“